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Dolomiten Höhenweg Nr. 2

Allgemeines

Literatur:

Bergverlag Rother, Dolomiten-Höhenwege 1-3, Franz Hauleitner, ISBN 978-3-7633-3103-1

Weblinks:

Bericht von Norbert Pohl
Bericht von Torsten Zesch
Dolomitenhöhenwege bei Wikipedia

Auf dem Teil des Dolomitenhöhenweg 2 den wir gehen, passieren wir die folgenden Gebirgsgruppen:
Sella
Marmolada
Pala

Anreise

Mittags treffen wir uns in Nürnberg und fahren über den Brenner nach Südtirol ins Grödnertal. In Wolkenstein übernachten wir im Garni Crepaz. Die Inhaberin ist sehr nett und lässt uns das Auto für die Woche an der Pension parken. Leider schaffen wir es nicht mehr in den Gardena Werksverkauf um unsere Gartenaustattung zu komplettieren :)

1. Tag: 20.07.2008

Grödnerjoch => Rifugio Boe
145 Puls, 7:25h, 6607 kcal, 1070m bergauf, 350m bergab, 2960m max. Höhe, 2068m min. Höhe

Morgens fahren wir mit dem Bus gegen 9:00 Uhr von Wolkenstein zum Grödnerjoch. Vom Grödnerjoch beginnen wir unsere Tour auf dem Dolomitenhöhenweg 2. Unser Ziel ist das Rifugium Boe (alter Name Bamberger Hütte). Wir entscheiden uns anstatt des normalen Weges, den Pisciadu Klettersteig zu unserem ersten Zwischenziel dem Rifugium Pisciadu zu nehmen. Der Klettersteig ist recht lang (2h), aber durch den griffigen Fels, nicht all zu schwer. Das Klettersteigset sollte trotzdem nicht fehlen. Vom Rif. Pisciadu aus erreichen wir unsere Zielhütte über einen alpinen Höhenweg mit einigen versicherten Passagen (Klettersteigset nicht unbedingt erforderlich). Insgesamt eine anstrengende Etappe für den ersten Tag. Die Boehütte ist einfach aber sauber. Abendessen ist in Ordnung, die Preise auch. Leider gibt es weder Duschen noch warmes Wasser. Hier machen wir auch die erste Erfahrung mit der Hocktoilette die in den hiesigen Hütten Standard zu sein scheint.

2. Tag: 21.07.2008

Rifugio Boe => Rifugio Pian Dei Fiacconi
130 Puls, 7:41h, 5559 kcal, 1140m bergauf, 1385m bergab, 3151m max. Höhe, 2059m min. Höhe

Frühstück besteht aus Vortagsbrötchen, Butter, Marmelade, Honig, Frischkäse und Kaffee. Da das Wasser aus der Leitung kein Trinkwasser ist müssen wir unsere Wasservorräte kaufen.

Als erstes erklimmen wir den 3152m hohen Piz Boe. Als 3000er ein "Easy Winner". Auf dem Gipfel steht ein hässlicher Telefonreflektor und die urig aussehende Boe Gipfelhütte. Hier hätte sich eine Übernachtung wohl auch gelohnt. Auf dem Abstieg Richtung Sass Pordoi kommt uns ein wahrer Touristenschwarm von der Seilbahn entgegen. Den anschliessenden 700m Abstieg zum Passo Pordoi kann man für 6 Euro mit der Seilbahn ausweichen (Marco und Axel) oder man tut den Knien etwas Gutes (Dirk und Thorsten). Vom Passo Pordoi geht es weiter zum Fedaia Stausee. Ein einfacher Weg mit steilem Abstieg zum Stausee, auf dem wir viele Tagestouristen treffen. Vom Lago Fedaia kann man die 600m Aufstieg erneut mit einer Seilbahn mit offener Stehgondel umgehen (4,50 Euro, bis 17:15 Uhr). Praktischerweise ist die Bergstation auch direkt an unser Zielhütte für heute, dem Rifugio Pian Dei Fiacconi. Die kleine private Hütte bietet aus dem Gastraum durch die großen Fenster eine tolle Aussicht auf die Sellagruppe. Erneut gibt es kein Trinkwasser aus der Leitung, kein warmes Wasser, dafür aber eine Dusche mit integriertem Klo. Das spart enorm Zeit :)

3. Tag: 22.07.2008

Rifugio Pian Dei Fiacconi => Rifugio Contrin
134 Puls, 7:26h, 5729 kcal, 745m bergauf, 1355m bergab, 3160m max. Höhe, 2051m min. Höhe

Für unsere Verhältnisse stehen wir früh auf (7:00 Uhr) sind aber wie fast immer die letzten beim mittlerweile schon gewohnten italischen Frühstück. Wir verlassen das Rifugio und gehen am Gletscher entlang Richtung Marmolada Scharte. Der Aufstieg zur Scharte ist schneebedeckt und somit an diesem Tage ohne Steigeisen machbar. Trotzdem ziehen wir (Axel und Thorsten) unsere Steig- bzw. Leichtsteigeisen an und fühlen uns schon deutlich trittsicherer. Den letzten Teil des Aufstiegs zur Scharte sind mit einem Stahlseil versichert. Auf der Scharte beginnt über den Westgrat der Klettersteig zum Punta Penia. Der Steig ist gut versichert, teilweise mit langen Leiterstücken und ziemlich ausgesetzt. Der Wind pfeift ziemlich stark und dunkle Wolken ziehen auf. Bei 3150m entscheiden wir uns umzukehren, da wir die Wetterlage schlecht einschätzen können und wieder über den Klettersteig zurück müssen. Schade! Der Abstieg ist leichter als zuerst befürchtet. Aufpassen muss man meistens an den wenigen vereisten Stellen, auf denen es spiegelglatt ist. Ab der Scharte geht es dann über ein Geröllfeld nach unten zum Refugio Contrin. Wir können uns eine Dusche für 3,50 Euro. Der Gastraum ist zwar neu renoviert, aber es kommt nicht das richtige Hüttenfeeling auf. Schlechtester Hauswein aller Hütten, dafür kann man das Leitungswasser trinken.

4. Tag: 23.07.2008

Rifugio Contrin => Capanna Passo Valles
124 Puls, 8:06h, 5358 kcal, 1145m bergauf, 1130m bergab, 2686m max. Höhe, 1904m min. Höhe

Nach dem üblichen Frühstück (diesmal in Büffetform), starten wir in den Tag mit dem Aufstieg zum Passo Cirelle. Angenehm zu gehender Weg. Am Passo Cirelle geht es über ein Geröllfeld bergab. Die Geröllabfahrt schaffen wir innerhalb eines Lutschbonbons, immerhin 350 Höhenmeter. Der Weg führt weiter über Wiesen zur Fuciade Alm. Hier essen wir erstmal eine leckere Käse- und Wurstplatte. Auch hier sind viele Tagestouristen unterwegs. Von der Fuciade Alm geht es über asphaltierte Wege bis zum Passo San Pellegrino. Von hier geht es über eine Weide und dann im Wald den Berg hinauf. Das letzte Stück ist sehr steil und geht über eine Skipiste. Oben angekommen geht es über Schotterstraßen hinab zum Passo Valles. Dort gibt es warmes Wasser, Duschen und preiswertes und leckeres Essen, inklusive Salatbuffet. Auch die Schnapspreise sind moderat (1,80 Euro). Leitungswasser ist trinkbar.

5. Tag: 24.07.2008

Capanna Passo Valles => Rifugio Giuseppe Volpi al Mulàz
124 Puls, 6:07h, 4036 kcal, 810m bergauf, 300m bergab, 2622m max. Höhe, 2029m min. Höhe

Gestärkt durch das bisher beste Früstück der Tour brechen wir auf zum Passo Venegiota. Von dort versuchen wir den Einstieg zum Klettersteig zum Passo del Mulaz zu finden. Der Weg ist so gut wie nicht gekennzeichnet und erst nach langer Suche und GPS Hilfe finden wir den Einstieg. Der Klettersteig ist nicht besonders schwierig, gut gesichert mit griffigen Fels. Ein Genuss nach der langen Suche. Am Ende des Klettersteigs fehlt erneut eine ausreichende Markierung. Vom Pass geht es dann nochmal zehn Minuten bergab zum Rifugio Giuseppe Volpi al Mulàz. Nach einem leckeren Essen, wird um kurz vor 22:00 Uhr der Strom ausgestellt. Die Herrenklospülung ist saugefährlich, wenn man trockenen Fusse wieder aufs Zimmer möchte.

6. Tag: 25.07.2008

Rifugio Giuseppe Volpi al Mulàz => Rifugio Rosetta
131 Puls, 5:29h, 3976 kcal, 685m bergauf, 675m bergab, 2814m max. Höhe, 2252m min. Höhe

Nach dem üblichen Frühstück, erwähnenswert nur das es Brötchennachschlag gab, brechen wir auf zum Rifugio Rosetta. Als schöhner Höhenweg gettarnt, geht es trotzdem immer bergauf und bergab. Einige Passagen sind versichert, viele lassen aber ihr Klettersteigset im Rucksack. Unterwegs bietet sich eine schöne Sicht auf die Pala Ebene. Gegen Ende dann nochmal ein knackiger Anstieg zur Rosetta Hütte, die von Tagestouristen ziemlich überlaufen ist an diesem Tage. Nachmittags noch ein kurzer Ausflug auf den Gipfel der Rosetta, der keinerlei Schwierigkeiten bereitet. Wenn die Tagestouristen die letzte Gondel anstreben, kehrt Ruhe auf der Hütte ein. Bei Spaghetti, Minestrone, Rotwein und einigen Caffe Coretto lassen wir die Tour ausklingen.

Abreise

Mit der Seilbahn fahren wir morgens hinab nach San Martino di Castrozza. Von dort kann man mit dem Bus, bei zweimaligen Umsteigen, in etwa 4 Stunden zurück nach Wolkenstein fahren. Allerdings darf man wie wir den Bus von San Martino di Castrozza nicht verpassen.

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